Alter Schwede
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Beliebte Redensarten: Alter Schwede

Ich werde in letzter Zeit öfters als „Alter Schwede“ begrüßt. Warum, weiß ich nicht.
Aber ich wollte der Sache auf den Grund gehen. Wieso bin ich ein Alter Schwede?
Weil ich bekennender IKEA-Fan bin?
Mein Lieblingsauto ist ein 30 Jahre alter VOLVO 940. Vielleicht deshalb?
Absolut-Wodka schmeckt auch nicht schlecht … ?

Der Ursprung dieser Redensart liegt einige Jahrhunderte zurück.
Der 30jährige-Krieg brachte viel Leid und Unheil über Deutschland. Auch einige ausländische Mächte beteiligten sich an diesem Krieg, denn es ging neben dem Kampf zwischen Katholizismus und Protestantismus dabei auch stets um Macht und den Erwerb von finanziellen Ressourcen. So beteiligten sich neben dem Dänen auch die Schweden an diesem jahrzehntelangen Gemetzel.
Eine Vielzahl von Kleinstaaten und freien Städten, die mit dem Habsburger Kaiser (Katholik) verfeindet waren, nahm das Eingreifen der Schweden (Protestanten) sehr positiv auf. Während der Kämpfe erwarben sich die schwedischen Soldaten einen sehr guten Ruf, der sich in erster Linie auf ihre soldatischen Fähigkeiten und Kenntnisse bezog.

1648 beendete der Westfälische Frieden diesen langen Krieg. Die Schweden erhielten einige Gebiete innerhalb Deutschlands zugesprochen. Danach kehrte ein Teil der schwedischen Armee in seine Heimat zurück. Für viele ehemalige Soldaten gab es jedoch keine Aufgaben mehr. Etliche Angehörige der schwedischen Armee stammten mittlerweile aus Deutschland und beherrschten somit die einheimische Sprache. In ihnen fanden die Fürsten die Ausbilder und Unteroffiziere, die ihre eigenen Armeen ausbilden und formen konnten.

Auch Preußen-Brandenburg setzte schon während des Krieges auf die schwedischen Spezialisten. Um seine Soldaten zielgerichtet auf neue Konflikte vorzubereiten, warb der Kurfürst Friedrich Wilhelm geeignete Soldaten aus den schwedischen Diensten ab.

Diese „Alten Schweden“ wurden von den Offizieren und Soldaten entweder bewundert, verachtet oder gefürchtet. Das hing mit dem Drill zusammen, mit dem die neuen Ausbilder ihre Soldaten auf  kommende Feldzüge vorbereiteten.
Mit ihrem Drill sorgten sie für die geforderte Disziplin innerhalb der Truppe, der die „Alten Schweden“ auch im Gefecht bei- und vorstanden.

So ist das also zu verstehen mit den „Alten Schweden“. Wieder was gelernt!
Es ist schon beeindruckend, wie diese Redensart Jahrhunderte überstanden hat.

 

 

 

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