The last Night of the Proms
The last Night of the Proms

The last Night of the Proms

Es gibt eine lange Tradition bei uns.
Alljährlich, jeden zweiten Samstag im September, sitzen wir am Abend vor dem TV und freuen uns auf eine Live-Übertragung guter klassischer Musik in einer interessanten Mischung mit britischen Humor und nicht ganz ernst genommenen Patriotismus. Nicht das wir große Klassik-Fans sind, aber diese Veranstaltung in der Londoner Royal Albert Hall nimmt sich nicht ganz so ernst, wie mann es von klassicher Musik gewohnt ist. Und das ist die Mischung die uns und unzählige Musikliebhaber in Großbritannien und weltweit anspricht.

 

London, Royal Albert Hall

 

Die legendäre „Last Night of the Proms“, das Abschlusskonzert der sommerlichen Promenadenkonzerte, das außerhalb von Großbritannien viel bekannter ist als die eigentliche Konzertsaison, findet in einer sehr gelösten Atmosphäre statt. Neben populärer Klassik werden in der zweiten Hälfte des Konzertes eine Reihe von beliebten patriotischen Werken aufgeführt.
Dazu zählen unter anderem Hubert Parrys Vertonung von William Blakes Gedicht And did those feet in ancient time / Jerusalem , Edward Elgars Pomp and Circumstance March Nr. 1 (Land of Hope and Glory) und Rule, Britannia! Und dies ist der Teil des Abends, in dem sich die Veranstaltung alljährlich zu einer Art Karneval entwickelt. Bei den genannten Stücken ist es Tradition, dass das Publikum mitsingt und teilweise Union-Jack-Fähnchen schwingt und ebensolche Hüte trägt. Die „Last Nights of the Proms“ verbinden damit karnevalistische Fröhlichkeit mit der Feierlichkeit eines klassischen Konzerts.

 

 

Die letzte Nacht der Proms ist im zweiten Teil unbestreitbar sehr albern. Die Leute lassen Luftschlangen los, werfen riesige Smiley-Luftballons herum und einige Konzertbesucher brachten auch ihre Luftdruck-Fanfare zum Einsatz. Alle rufen „Ooooh“, als die leuchtenden Armbänder, die zu Beginn ausgeteilt werden, in Aktion treten. Und wenn Luftballons mit dem prägnanten Ton losgelassen werden, steigt der Jubel, als sie zur Decke hinauffliegen, bevor sie schließlich verpuffen. Alle, selbstverständlich auch die Musiker, haben daran einen Riesen-Spaß.

Das Interesse an der Last Night übersteigt die Kapazitäten der Royal Albert Hall um ein Vielfaches. Daher ist es sehr schwer, Eintrittskarten für dieses Konzert zu bekommen. Wer mindestens fünf der regulären ‚Proms‘ besucht hat, nimmt an einer Verlosung um Last-Night-Karten teil. Damit auch Touristen eine Möglichkeit zum Besuch des Abschlusskonzerts haben, gibt es für Reiseveranstalter spezielle Kartenkontingente.

 

 

Das Konzert endet damit, dass die Nationalhymne gesungen wird, Zugaben erfolgen nicht; wobei oftmals vom Publikum allein Auld Lang Syne angestimmt wird. Dies ist eines der bekanntesten Lieder im englischsprachigen Raum.

 

Der deutsche Titel lautet Nehmt Abschied, Brüder.
Die letzte Strophe:
Und hier ist meine Hand, mein treuer Freund,
Und schlag ein mit der Deinen!
Und dann lass uns einen ordentlichen Schluck nehmen
Der alten Zeiten wegen.

 

Die nächste Last Night… 2024 ist schon vorgemerkt.

Wer im nächsten Jahr auch dabei sein möchte – der NDR überträgt den zweiten Teil des Konzertes live oder komplett via Internet im britischen BBC.

 

 

 

 

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