Carl & Karin Larsson – Besuch bei einem schwedischen Nationalheiligtum
Carl & Karin Larsson – Besuch bei einem schwedischen Nationalheiligtum

Carl & Karin Larsson – Besuch bei einem schwedischen Nationalheiligtum

Das Ziel unserer Entdecker-Tour war diesmal die Provinz Dalarna in Mittelschweden, ca. 600km entfernt vom südlichsten Ort in Schweden.

In diesem Landesteil findet man vieles von dem, was man landläufig als typisch schwedisch bezeichnet: er ist dünn besiedelt, riesige, nicht enden wollende Wälder, ausladende Seen, sowie Berge findet man hier. Eigentlich hatten wir das “typisch schwedisch” bereits mit der Gegend, in welcher wir wohnen, verbunden – aber diese Provinz setzt bei allen Kriterien einen obendrauf. Sie ist ideal für den Sommer-Natur-Urlaub. Aber besonders auch der Winter mit Schneegarantie zieht sehr viele Menschen an – Skifahrer, Snowboarder und Eis-Speedwayfahrer. Denn, wo gibt es denn noch eine Schneegarantie?

 


Man kann sich den Landstrich wie ein „Schweden en miniatur“ vorstellen. Das trifft nicht nur auf die Natur, sondern auch auf kulturelle Aspekte zu: Das kunstvoll bemalte Dala-Pferd (‘Dalahäst’) stammt von dort, ebenso wie die unverkennbare Farbe Falunrot, das Schwedenrot, welches unzähligen Holzhäuser im ganzen Land das typische Aussehen gibt.

 

“Dalahäst” das Dalarna-Pferd


Das aus dem Abraum des Kupferbergbaues in Falun gewonnene Pigment Falunrot wurde ab dem 16. Jahrhundert als Außenanstrich beliebt, da es den in Schweden vorherrschenden Holzhäusern eine Farbe gab, die an die Backsteinbauten wohlhabender Mitteleuropäer erinnerte.
Ende des 19. Jahrhunderts war die rote Farbe in allen Gesellschaftsschichten beliebt, und sie verankerte sich in der Zeit der schwedischen Nationalromantik dank Malern wie Carl Larsson aus Sundborn bei Falun im Bewusstsein vieler Schweden. Die rote Farbe wurde im Laufe der Jahrhunderte zu Schwedens Nationalfarbe beim Hausbau und ist in ländlichen Gebieten bis heute die traditionelle Farbe für Holzbauten geblieben.

 

Ein Ziel unserer Reise war das berühmte Haus des Künstlerehepaares Carl und Karin Larsson in Sundborn.
Sie haben an diesem wunderschönen Ort gemeinsam eine ganz eigene Ästhetik entwickelt, die viele Menschen über Schwedens Grenzen hinaus bis heute inspiriert. (In meinem Blogbeitrag vom 21.10.2022 berichtete ich bereits darüber.)

 

Carl Larsson-gården in Sundborn

 

Über der Haustür lesen wir in schwedischer Sprache den Spruch: “Seid willkommen, lieber Du, bei Carl Larsson und seiner Frau”.

Als Vorlage für seine Aquarellreihen dienten ihm seine Umgebung in Sundborn, das eigene Haus, der Garten und die eigene große Familie.

 

Foto: Carl und Karin Larsson und die sieben Kinder

 

Die Aquarelle aus Sundborn zeigen auch die von ihm und seiner Frau Karin geschaffene Einrichtung des Hauses, die für Generationen von Schweden zum Vorbild werden sollte. In dem Dekor vermischt sich schwedische Tradition mit Einflüssen des englischen Jugendstils. Doch trotz des Bildes eines idyllischen Hauses, das er durch seine Werke vermittelte, wissen wir, dass Carl Larsson an einem labilen Seelenleben und an Depressionen litt. Vielleicht machte er gerade wegen seiner schlechten mentalen Verfassung und den wenig harmonischen Umständen, in denen er aufgewachsen war, diese idyllische Freude zu sein Hauptmotiv. 

Dieser Ort stellte sich als eine wahre Schatzkammer der bildenden Kunst und Innenarchitektur heraus. Wir erfreuten uns an Carl Larssons unverwechselbaren Aquarellen, Skizzen und Gemälden sowie an Karins kühnen Textilien und originellen Holzmöbeln und den vielen originellen Details der Innenarchitektur.

 

 

Quelle: https://www.carllarsson.se/

 

Im Haus von Carl und Karin Larsson muss wohl ein guter Haugeist gewirkt haben.
Carl Larsson hat ihn gesehen und gemalt.

 

Carl Larsson, Geist des Hauses

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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