Vincent
Vincent

Vincent

Heute, passend zu Beginn der dunklen Jahreszeit, möchte ich an einen Song erinnern. Vielleicht kennt ihr diesen wunderbar traurigen und nachdenklich machenden Titel.
Es gibt Zeiten, da bohrt er sich regelrecht in mein Gehirn und begleitet mich für eine längere Zeit.

Das weltberühmte Lied (veröffentlicht im Jahr 1971) des amerikanischen Singer-Songwriters Don McLean heißt offiziell „Vincent“, ist aber eher für die Eröffnungszeile „Starry, Starry Night“ bekannt.

 


Laut McLean selbst las er eine Biografie über Van Gogh, als ihm die Idee kam, ein Lied über ihn zu schreiben. Es ist zu einer Hommage an den Künstler und sein Werk geworden.
Wer genau hinhört versteht, dass McLean nicht nur den Sternenhimmel, die Sternennacht, sondern auch andere Gemälde von Van Gogh besingt.
McLean versteht Vincents Kampf. Dass er nicht verrückt war, sondern an einer Krankheit litt. „Jetzt verstehe ich, was Sie versucht haben, mir zu sagen, und wie Sie für Ihren Verstand gelitten haben.“
Auch nimmt der Text Bezug auf van Goghs Depression und den vermuteten Freitod des Malers („You took your life“). Das lyrische Ich beschreibt Van Gogh als leidend („And how you suffered for your sanity“) und unverstanden („They would not listen, they did not know how“).

Hier ist Link zum Video auf Youtube.

 

VINCENT (deutsche Übersetzung)

Sternklare, sternklare Nacht
Mische blau und grau auf deiner Palette
Sieh einen Sommertag an
Mit Augen, die meine dunkle Seele kennen Schatten auf den Hügeln
Mache Skizzen von Bäumen und Narzissen.
Fange die Brise ein und die Kühle des Winters
Mit Farben auf der schneeweißen Leinenwand
Nun verstehe ich
Was du mir sagen wolltest
Und wie du leiden musstest unter der Angst
Um deine geistige Gesundheit
Und wie du versuchtest dem Ausdruck zu verleihen
Die Menschen wollten dir nicht zuhören
Und wussten nicht wie sie es verstehen sollten
Vielleicht werden sie jetzt zuhörenSternklare, sternklare Nacht
Flammend rote Blumen die hell leuchten
Wirbelnde Wolken in violettem Dunst
Spiegeln sich in Vincent°s kobaltblauen Augen.Farben wechseln ihren Ton
Felder am Morgen mit Bernsteinkorn
Verwitterte Gesichter vom Schmerz gezeichnet
Werden von liebevoller Künstlerhand verschönert

Nun verstehe ich
Was du mir sagen wolltest
Wie du leiden musstest unter der Angst
Um deine geistige Gesundheit
Und wie du versuchtest dem Ausdruck zu verleihen.
Die Menschen wollten nicht zuhören
Und wussten nicht wie sie es verstehen sollten
Aber vielleicht werden sie jetzt zuhören

Denn sie konnten dich nicht lieben
Aber dennoch war deine Liebe immer ehrlich
Und dann als es keine Hoffnung mehr gab
In dieser sternklaren Nacht

Nahmst du dir das Leben wie Verliebte es oft tun
Aber ich hätte dir sagen können Vincent –
Dass diese Welt nie für jemanden gedacht ist
Der so wunderbar war wie du

Sternklare Nacht
In leeren Sälen hingen Portraits
Von Köpfen ohne Rahmen an kahlen Wänden
Mit Augen die die Welt beobachten
Und nicht vergessen können

Wie die Fremden die du kennengelernt hast
Die armseligen Menschen in zerlumpter Kleidung
Der silberne Dorn der blutroten Rose
Die zerquetscht und zerbrochen
Auf dem unberührten Schnee liegt

Ich glaube, jetzt weiß ich
Was du mir sagen wolltest
Wie du gelitten hast unter der Angst
Um deine geistige Gesundheit
Und wie du versuchtest dem Ausdruck zu verleihen

Die Menschen wollten nicht zuhören
Und sie hören immer noch nicht
Vielleicht werden sie das nie

Originaltext: Donald Mc Lean

 

 

Ein Kommentar

  1. Eure Wechselbürger Birgit+Stephan

    Hallo Joachim, dein Blog/Tagebuch ist schon Klasse und das du jetzt auch unter die Poeten gegangen bist, zeigt mir eine ganz neue Seite an dir. Auch wie du über eure neue Interims-Heimat und Familie, vor allem über eure Enkeln, schreibst gefällt uns. So läßt ihr uns an eurem neuen Leben teilhaben. Danke dafür. Wir wünschen euch das aller, allerbeste und das ihr in eurer neuen Heimat glücklich werdet. Deinen Blog werde ich an Reni und Jan weiterleiten. Jetzt geht ja bei euch die etwas „dunklere“ Jahreszeit los und bedeutet sicherlich eine Umstellung und wir sind gespannt, wie ihr das hinbekommt. Auch für eure „Integration“ mit Sprache, Nachbarn, Schule und Alltag drei Achtungszeichen 💪💪💪 Bleibt alle schön gesund und munter. Wir sind gespannt auf deinen nächsten Eintrag. Bis bald.

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