Vielen Dank an Tamara, die mir viel über Korfu, ihre Sehnsuchtinsel, berichtet hat.
Eine Lese- und Filmempfehlung.
Mein Vorschlag hat dieses Mal nichts mit Schweden zu tun.
Es geht um Südeuropa, das Mittelmeer, um Menschen und Natur, andere Kulturen und, was mir besonders gefällt, es geht um eine Familie in einer ihr fremden Umgebung und das ständige auf und ab in deren Beziehungen.
Diese Familiengeschichte, frei nach tatsächlichen Begebenheiten, spielt auf der griechischen Sonneninsel Korfu .
1935 beschließt die finanziell angeschlagene Witwe Louisa Durrell, deren Leben aus den Fugen geraten ist, mit ihren vier Kindern (drei Söhne, eine Tochter) von England auf die griechische Insel Korfu zu ziehen. Das Leben auf Korfu ist billig – ein irdisches Paradies – und die Durrells schmieden ihre neue Existenz mit all ihren Herausforderungen, Abenteuern und dem Knüpfen von Beziehungen. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges hatte diese wunderbare Zeit für die Durrells als Engländer und damit Angehörige der gegnerischen Kriegspartei ein jähes Ende.
Dabei handelt diese Geschichte nur vordergründig vom Auswandern, eigentlich aber mehr vom Ankommen, vom Sieg der Familie, die das Fremde mit entwaffnender Herzlichkeit umarmt.
Die Durrells lassen sich in einer heruntergekommenen Villa am Meer nieder, die der junge Gerry (Gerald), im späteren Leben ein berühmter Zoologe und Tierfänger, nach und nach in einen Garten Eden verwandelt. Pelikane und Flamingos tappsen bald als vollwertige Familienmitglieder durch Haus und Garten, auch Schildkröten, Schweine, Schafe, Schlangen, Otter, ein Faultier, eine Eule, zwei Lemuren und so fort.
Im Zentrum der charmant individualistischen Familie, die vielfach mit der konservativen griechischen Kultur kollidiert, aber so gut wie immer einen heiteren Ausgleich findet, steht die Mutter und Witwe Louisa, die hier eindeutig die Protagonistin abgibt und die Männerherzen der Insel höherschlagen lässt.
Dann gibt es Margo, die selbstbewusst an Oberflächlichkeiten interessierte Tochter. Sie will sich ständig verlieben, aber natürlich in die falschen Männer. Larry, der publizierte Schriftsteller, der immer schlecht gelaunt ist, und Leslie, der jedes Tier erschießt, auch einmal Roger, den Hund des jungen Gerald (keine Panik, ihm geht es gut), dann gibt es Lucarezia, die hypochondrische Haushälterin und Leslies größten Fan, Spiro, der Taxifahrer und Freund der Familie, der örtliche Arzt und seine Frau, ein liebenswerter Wissenschaftler und viele mehr.
»Auf Korfu zu leben, war ein bisschen so, als wäre man in eine dieser opulenten, komischen Opern geraten.«
In seinen literarischen Erinnerungen erzählt Gerald Durrell, wie sich sein Blick für die Natur öffnete. Und macht dabei so geistreiche wie witzige Beobachtungen über Mensch und Tier. Über die eigensinnigen Einheimischen, die herrlichen Marotten seiner Familie und die tierischen Gäste in ihrem Haus. Und das alles wird mit dem typisch britischen Humor erzählt.
Selbst die verstorbene Queen bekannte sich öffentlich als bekennender Fan der Verfilmung.
Die Verfilmung machte süchtig und wir waren tief enttäuscht, als nach 4 Staffeln und ca. 35 Folgen “auf einmal” Schluss war.
Das obige Foto aus der Serie hat sich bei mir besonders eingeprägt. Die Familientafel der Durells im Wasser. Dabei handelt es sich nicht um eine plötzliche Hochwasserkatastrophe sondern um die praktische Art, mit dem Sommer auf Korfu umzugehen. Einfach herrlich.
Wer das Buch lesen möchte: hier ist der Link zu BÜCHER.DE
Und auf AMAZON kann man die DVD’s aller vier Staffeln der Serie kaufen. Und, wen es interessiert, hier ist der Trailer.
Und die ultimative Frage: was ist besser, Buch oder Film?
Meine Antwort: Beides.
Erst das Buch, dann der Film.
Es macht etwas Mühe an Buch und Film heranzukommen, aber, ich verspreche es, es lohnt sich !