Jedes Jahr stellt der globale Meinungsforschungsriese Gallup Hunderttausenden von Menschen in mehr als 140 Ländern Fragen im Rahmen einer jährlichen Umfrage zum emotionalen Wohlbefinden. Das Ergebnis ist ein Weltglücksbericht.
Sieht man sich das bunte Diagramm genauer an, fällt Eines besonders auf: Von den insgesamt 146 bewerteten Staaten sind alle 5 skandinavischen Länder unter den 8 Ländern mit den glücklichsten Menschen, diese werden angeführt von Finnland.
Finnland, das im fünften Jahr in Folge den ersten Platz belegt, verfügt laut dem „Sustainable Governance Indicators“-Bericht der Bertelsmann-Stiftung über eines der stärksten sozialen Sicherheitsnetze der Welt, ein hervorragendes Bildungssystem und eine geringe Kinderarmut. Das Land legt außerdem großen Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ermöglicht es den Menschen, ihre Zeit nach ihren eigenen Leidenschaften und Fähigkeiten zu gestalten. Ähnlich kann mann die Bewertung auch auf die anderen Skandi-Länder Schweden, Norwegen, Dänemark und Island übertragen.
Natürlich interessieren mich als ein in Schweden lebender Deutscher besonders die Unterschiede in der Bewertung zwischen diesen beiden Ländern. Und da fallen zwei Kriterien besonders ins Gewicht, welche in Schweden besser bewertet werden:
Soziale Unterstützung – Wenn du in Schwierigkeiten bist, hast du Verwandte oder Freunde, auf die du dich verlassen kannst. Wann immer du sie brauchst?
Freiheit, Lebensentscheidungen zu treffen – Bist du zufrieden mit deiner Freiheit zu entscheiden, was du mit deinem Leben machst?
Nach der letzten Auswertung wurden in Finnland wahllos Menschen über ihr ganz gewöhnliches Gefühl von Glück interviewt. Ich habe hier exemplarisch ein kurzes Interview ausgewählt:
Was macht sie glücklich?
Dass ich meine Ruhe habe. Hier kann ich nach draußen gehen, ohne Angst haben zu müssen. Das ist es eigentlich schon.
Was können wir von den Finnen lernen?
Keinen Krieg zu führen. Wir leben mit allen Leuten in Frieden. Immer mit der Ruhe. Das ist die Hauptsache.
So einfach kann Glück sein.
Aber, eines ist sicher – das Paradies findet man auch hier nicht. Besonders das letzte Jahr hat in Schweden seine unübersehbaren und sicher auch nachhaltigen Spuren hinterlassen.
Die Kriminalität erreichte , im Moment noch beschränkt auf die großen Städten wie Stockholm, Göteborg und Malmö, ein durch die Polizei kaum noch beherrschbares Niveau. Es vergeht kein Tag, an dem aus diesen Brennpunkten nicht über Tötungsdelikte, Bombenanschläge und Bandenkriminalität berichtet wird. Ursache ist die starke Migration der letzten Jahre.
Die Massenmedien sind im Prinzip nicht anders als in Deutschland. Besonders in Bezug auf den Ukraine-Krieg gibt es nur eine Schwarz/Weiß Berichterstattung. Das Ergebnis ist eine angsteinflößende Russophobie. in dessen Ergebnis das Land einen Aufnahmeantrag in die NATO gestellt hat. Glaubt man den Umfragen, wird diese politische Entscheidung durch eine Mehrheit der Bevölkerung getragen.
Damit wird eine Neutralitätspolitik verlassen, welche vor über 200 Jahren ihren Anfang nahm und das Land erfolgreich aus allen kriegerischen Auseinandersetzungen, besonders auch den großen Weltkriegen, heraushalten konnte.